Das Kartenlegen ist eine der populärsten und traditionsreichsten Formen des Wahrsagens. Es funktioniert aber nur dann gut, wenn man auch die richtigen Fragen stellt!
Die Kartomantie, wie das Kartenlegen in der Fachsprache heißt, ist eine bewährte Methode, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sie kann klären, wie die Lebenslage einer Person genau aussieht und künftig aussehen kann. Wie genau diese Entwicklung erfolgt, hängt natürlich von den Entscheidungen ab, die der Betroffene trifft. Das persönliche Schicksal ist zwar bis zu einem gewissen Grad vorbestimmt, kann aber immer auch in die eine oder andere Richtung verändert werden.
Falsche Fragen
Das Kartenlegen hat seine Richtigkeit und Treffsicherheit in einer Vielzahl von Fällen unter Beweis gestellt. Auch hartgesottene Skeptiker lassen sich von den Möglichkeiten der Kartomantie überzeugen, wenn Ereignisse eintreffen, die sonst nicht vorhersehbar gewesen wären. Damit man aber die gewünschten Informationen bekommt, muss es zunächst einmal eine geeignete Fragestellung geben.
Wenig zielführend ist die viel zu allgemeine Frage, wie die Zukunft einer Person aussieht. Wesentlich sinnvoller ist es, die Frage zu konkretisieren. Wie wird sich die Partnerschaft entwickeln? Was kommt auf die Kinder zu? Was erwartet die Betroffenen auf beruflicher Ebene? Wie wird es in finanzieller Hinsicht aussehen? „Panta rhei“, sagten schon die alten Griechen: Alles fließt, alles verändert sich. So unterliegt auch unser Dasein einem permanenten Wandel in allen Lebensbereichen.
Wenig zweckmäßig ist auch die pauschale Frage, ob ein Mensch glücklich sein wird. Hierfür müsste man zuerst einmal klären, was der Ratsuchende unter „Glück“ versteht. Nicht jeder Mensch hat dieselbe Vorstellung von seinem persönlichen Glück! Hinzu kommt, dass unglaublich viele Faktoren hier zusammenspielen, die einander beeinflussen. Daraus ergibt sich die logische Folge, dass das Leben eine Abfolge von glücklichen und weniger glücklichen Phasen ist.
Ebenso abstrakt sind die Fragen, ob man seinen Wunschpartner oder seinen Traumjob findet. Auch diese Fragen beziehen sich auf ein fernes Ziel und lassen die Zeit außer Acht, die man braucht, um dieses zu erreichen! Gerade aber die Entscheidungen und Entwicklungen, die bis dahin auf dem Weg liegen, geben den Ausschlag!
Der Weg ist das Ziel
Das Leben ähnelt einem Pfad, der den Hilfesuchenden immer wieder zu Weggabelungen und Kreuzungen führt. Je nachdem, für welche Abzweigung man sich entscheidet, beeinflusst man den weiteren Verlauf seines Daseins. So ist das gesamte Leben eine lange Aufeinanderfolge von Entscheidungen. Einige davon sind harmlos und wirken sich nur kurz aus. Dazu gehört etwa der Entschluss, was man an einem bestimmten Tag anzieht oder isst. Andere Entscheidungen sind von wesentlich größerer Tragweite. Hierzu gehört zum Beispiel, welchen Partner man wählt, welchen Job man annimmt oder für welchen Wohnsitz man sich entscheidet.
Je mehr Entscheidungen wir treffen, desto mehr lernen im Laufe unseres Lebens dazu. Auf diese Weise sammeln wir Erfahrungen, die positiv oder negativ sein können. Bei vielen stellt sich das ziemlich rasch heraus, bei anderen erst im Laufe einer längeren Zeitspanne. Machen wir eine schlechte Erfahrung, so ist es nötig, diese zu revidieren. Ist man in einer Beziehung unglücklich, dann sollte man diese vielleicht beenden. Das hat natürlich einen massiven Einfluss auf das eigene Leben – und auf jenes des Partners oder der Partnerin.
Aus diesem Grund können zu allgemein gehaltene Fragen keine eindeutigen Antworten ergeben und zu keinem befriedigendem Ergebnis führen. Pauschalen Fragen berücksichtigen einfach nicht die vielen Abzweigungen, die auf dem Lebensweg liegen. Auch, wenn man meint, sein Leben ganz gut im Griff zu haben, können immer unvorhergesehene Entwicklungen eintreten. Man muss sich von ursprünglichen Plänen verabschieden und neue Ziele definieren. Stellt man hingegen präzise Fragen, so können die Karten auch konkrete Antworten geben!
Die richtigen Fragen
Wer sich beispielsweise bei seiner Berufswahl unschlüssig ist, der sollte sich zunächst fragen, was ihm Spaß macht und wo seine Stärken liegen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Wenn man eine Tätigkeit noch nie ausprobiert hat, weiß man schließlich nicht, ob sie einem zusagt …
In diesem Falle ist es sicherlich sinnvoll, eine grobe Einteilung in Branchen vorzunehmen. Wenn man etwa Sparten wie Technik, Wirtschaft, Büro, Handwerk oder Pflegebereich aufgliedert, kann man meist rasch sagen, was einem gar nicht liegt. Lässt man alle Bereiche wegfallen, die einen nicht so interessieren, dann bleiben am Schluss jene Sparten übrig, die in infrage kommen. Ab hier kann man anfangen, konkrete Fragen zu stellen. Auf die Frage, ob einem ein ganz bestimmter Beruf gefallen würde, können die Karten schon sehr präzise Auskunft geben.
Hat man dann durch die Kartenlegung einen passenden Beruf gefunden, so kommen natürlich auch noch andere Kriterien hinzu. Es kann sein, dass die Ausbildung zu schwierig ist oder dass zu wenige Jobs in diesem Bereich angeboten werden. Vielleicht wäre auch ein Umzug in eine andere Stadt notwendig – auf all das können die Karten schlüssige Hinweise geben.
Die Frage nach dem Partner
Besonders oft stellen Ratsuchende die Frage nach einem Partner oder einer Partnerin falsch. Hier sollten sich die Betroffenen zuerst einmal über ein paar grundlegende Ansprüche klar werden. Was erwarten sie sich von einem Partner oder einer Partnerin? Brauchen sie jemanden, der sie liebt? Suchen sie jemanden, der zu ihnen hält? Brauchen sie jemanden, mit dem sie sich austauschen können? Suchen sie jemanden, mit dem sie Spaß haben? Oder brauchen sie nur jemanden, damit sie nicht allein sind?
Diese Erwartungshaltung muss unbedingt abgeklärt werden, bevor man die Karten befragt! Schließlich haben die Menschen sehr unterschiedliche Prioritäten. Daher stellt sich die Frage gar nicht in die Richtung, was für einen Typen Mensch man sucht. Vielmehr lautet die Frage, welche Ansprüche der Fragesteller an eine Beziehung stellt – und genau das muss der Betroffene in seine Frage einfließen lassen!